12 Jahre nach Utøya: Norwegens Aufarbeitung in Film und Serie

Begonnen von filmtiger, 21. Juli 2023, 15:38

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Foto: Wikimedia Commons

Am 22. Juli 2011 zündete der Rechtsextremist Anders Behring Breivik erst eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel und schoss anschließend auf Jugendliche in einem Feriencamp auf der Insel Utøya - 77 Menschen starben. Details z. B. in der Wikipedia und in zahlreichen Reportagen.

In den Jahren wurden die Terroranschläge in Norwegen auf unterschiedliche Weise und aus verschiedenen Perspektiven in Filmen, Dokumentationen und einer Serie ver- und aufbereitet. Einige davon verlinke ich in diesem Thread.

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22. Juli (2020)

Sie nahmen die Verletzten in Empfang. Sie trösteten die Hinterbliebenen. Sie versuchten zu verstehen. ,,22. Juli" erzählt die Geschichte derjenigen, die auf der Arbeit waren, als der Terror 2011 Norwegen erschütterte.

In der Dramaserie ,,22. Juli" folgen wir fünf Hauptpersonen. Jede ist auf ihre eigene Weise mit den Folgen der Terrorakte im Osloer Regierungsviertel und auf Utøya verbunden: Anine berichtet als Journalistin über den Terror. Eivind muss als Polizist vor Ort herausfordernde Aufgaben erledigen. Anne Cathrine empfängt als Anästhesieärztin die Verletzten im Ullevål-Krankenhaus. Helga erlebt die Trauer als Grundschullehrerin hautnah. Mads ist ein rechtsgerichteter Blogger, der den Täter inspiriert.

Durch das, was die Hauptpersonen erleben, sehen, denken und tun, wird eine Geschichte über Menschen, Gemeinschaft, Systeme, Werte, Entscheidungen und Dilemmata erzählt. Eine Geschichte über uns.

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Utoya 22. Juli (2018)

Die 18-jährige Kaja verbringt mit ihrer jüngeren Schwester Emilie ein paar ausgelassene Ferientage in einem Sommercamp auf der norwegischen Insel Utøya. Es gibt Streit zwischen den Schwestern und Kaja geht alleine zu dem geplanten Barbecue. Angeregt diskutieren die Jugendlichen über aktuelle politische Entwicklungen, als plötzlich Schüsse fallen. Erschrocken suchen Kaja und die anderen Schutz im Wald. Rasend kreisen ihre Gedanken. Was passiert um sie herum? Wer sollte auf sie schießen? Kein Versteck scheint sicher. Doch die Hoffnung auf Rettung bleibt. Und Kaja setzt alles daran, Emilie zu finden. Während die Schüsse nicht verstummen wollen.

Am 22. Juli 2011 werden 500 Jugendliche in einem Ferienlager auf der Insel Utøya von einem schwer bewaffneten Attentäter überfallen - ein Trauma, das Norwegen bis heute tief erschüttert. Um dem Täter die Bühne zu nehmen, stellt Regisseur Erik Poppe die Opfer in den Mittelpunkt seines Spielfilms. Konsequent aus ihrer Sicht inszeniert und in einer einzigen Einstellung gedreht, gelingt ihm eine atemlose Rekonstruktion des Geschehens von ergreifender Wucht. "Utøya 22. Juli" bleibt ganz nah bei seiner Hauptfigur Kaja - grandios verkörpert von Nachwuchstalent Andrea Berntzen, deren intensives Spiel uns in den Bann zieht und nicht mehr loslässt. Ein Film gegen das Vergessen und die Sprachlosigkeit.

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22. Juli (2018)

Das Filmdrama "22. Juli" des Oscar-nominierten Filmemachers Paul Greengrass erzählt die wahre Geschichte über die Folgen des tödlichsten Terroranschlags in der Geschichte Norwegens. Am 22. Juli 2011 wurden 77 Menschen in Oslo durch eine Autobombe und das anschließende Massaker in einem Feriencamp einer Jugendorganisation von dem rechtsextremen Norweger Anders Breivik getötet. Anhand der emotionalen und körperlichen Odyssee einer Überlebenden porträtiert 22. Juli den Kampf des Landes um Heilung und Versöhnung.

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Rekonstruktion Utøya (2018)

Am 22. Juli 2011 detonierte eine Bombe im Regierungsviertel im Zentrum von Oslo. Der Täter war ein norwegischer rechtsextremer Terrorist. Nach der Tat fuhr der Terrorist zur Insel Utøya, eine Stunde von Oslo entfernt. Dort veranstaltete der Jugendverband der Arbeiterpartei sein jährliches Sommerlager. Als Polizist verkleidet ermordete er 69 Menschen binnen 72 Minuten. Die meisten waren Teenager. 56 von ihnen wurden mit einem Kopfschuss getötet. Wie können wir verstehen, was passiert ist?

Sechs Jahre nach dem Terrorangriff treffen sich vier der Überlebenden in Nordnorwegen, um zu gedenken und ihre Erfahrungen aus den Geschehnissen zu teilen. Zwölf norwegische Jugendliche sind dabei, um sie zu unterstützen und zu verstehen. Ein Psychologe ist während des gesamten Projektes vor Ort. In einem leeren Filmstudio rekonstruieren sie gemeinsam, was geschehen ist. Die Überlebenden erzählen ihre Geschichten für sich selbst, aber auch für uns. Für die Gegenwart, aber auch für die Zukunft. Dieser Film dokumentiert diesen Prozess.

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Generation Utøya (2021)

Vier junge Frauen, die alle Utøya überlebt haben, entschieden sich dafür, ihr starkes politisches Engagement fortzuführen. Sie wollen sich nicht zum Schweigen schießen lassen und repräsentieren eine Generation von Politikerinnen, die sich trauen, von einer besseren Zukunft zu träumen und für sie zu kämpfen. Alle vier wurden schwer verwundet oder verloren ihre Liebsten und Freundinnen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie die Geschehnisse verarbeiten mussten und alle beschlossen, aktiv weiter für das zu arbeiten, woran sie glauben. Sie kämpfen nicht nur für sich selbst, sondern für eine ganze Jugendgeneration, und gleichzeitig geben sie einem ganzen Land und Volk Hoffnung.

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Tödlicher Sommer (2012)

Vier politisch engagierte junge Norweger wollen die Welt verändern, doch dann verändert die Welt sie. Sana, Henrik, Haakon und Johanne sind Mitglieder verschiedener politischer Jugendparteien. Der Film begleitet die Jugendlichen während ihrer Vorbereitung für den Wahlkampf im Herbst 2011. Die schockierenden Ereignisse am 22. Juli 2011, als die Bombe eines Rechtsradikalen das Osloer Regierungsviertel trifft und auf der kleinen Insel Utoya Teilnehmer eines Jugendcamps der norwegischen Arbeiterpartei einem Massaker zum Opfer fallen, verändern das Leben der Jugendlichen, insbesondere das Leben der Utøya-Überlebenden Johanne.